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Gedenkort für verstorbenen Jungen – genaue Unfallursache weiter unklar


Siebenjähriger stirbt bei Autounfall
Gedenkort für verstorbenen Jungen – genaue Unfallursache weiter unklar

Von Jannis Holl

Aktualisiert am 13.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Der Unfallort in Frankfurt-Westend wird zur Gedenkstätte.Vergrößern des Bildes
Der Unfallort in Frankfurt-Westend wird zur Gedenkstätte des verstorbenen Jungen. (Quelle: Jannis Holl/t-online)

Ein siebenjähriger Junge ist in Frankfurt vor einigen Tagen bei einem Autounfall gestorben. Die Anwohner sind weiter sprachlos und kritisieren Autofahrer.

Am Dienstagnachmittag gegen 13 Uhr ist alles ganz normal in der Siesmayerstraße im Frankfurter Westend. Gassigänger spazieren mit ihren Hunden, Geschäftsleute in Anzügen genießen ihre Mittagspause bei sommerlichen Temperaturen. Auch auf der Straße herrscht reges Treiben. SUV, E-Roller und Fahrräder rollen über den Asphalt, als wäre nichts gewesen.

Doch vor einigen Tagen, am 3. Juni, war nichts normal auf der Siesmayerstraße. Weiße Linien und Punkte auf der Straße, von Ermittlern wohl zur Rekonstruktion der Geschehnisse angebracht, zeugen von einem schweren Unfall.

Vor der Hausnummer 12, kam es an diesem Tag gegen 15.20 Uhr zu einem tödlichen Unfall. Ein weißes Fiat 500 Cabriolet mit drei Insassen überschlug sich in der 30er-Zone und blieb auf dem Dach liegen. Zwei Jungen, 11 und 7 Jahre alt, und der Vater der beiden Kinder, wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Dort starb der siebenjährige Junge an den Folgen seiner Verletzungen.

Führte ein Stahlbügel zum Überschlag des Autos?

Weshalb genau es zu dem Unfall kam, ist weiter Gegenstand der laufenden Ermittlung. Ein Gutachten soll Gewissheit bringen. Laut einem Medienbericht ist der Wagen auf den Bordstein geraten, mit dem Vorderrad an einem Baumstamm hochgefahren und an einem Stahlbügel hängengeblieben, was letztlich zum Überschlag geführt haben soll.

An der Platane, gegen die der Wagen prallte, gedenken Menschen des verstorbenen Kindes. "Wir vermissen dich", steht in Kinderschrift auf einem weißen Blatt Papier. Der Abschiedsbrief einer Freundin. Blumen und Kerzen säumen zwei Holzkreuze. Zwischen ihnen sitzt ein kleiner Teddybär. Hinter den Kreuzen sieht man die Spuren des Unfalls. Der Baum trägt eine massive Wunde vom Aufprall des Autos.

Zwei ältere Herren kommen aus der Villa Bonn, einem gründerzeitliches Palais auf einem Parkgrundstück an der Siesmayerstraße 12. Sie versuchen zu verstehen, was am 3. Juni passierte, und mutmaßen, welchen Einfluss der Metallbügel, der eigentlich den Baum schützen soll, auf den Unfall gehabt haben könnte. "Furchtbar, furchtbar", sagt einer der beiden sichtlich bewegt von der Gedenkstätte. Er fahre oft durch die Einfahrt zur Villa Bonn und habe jedes Mal Angst, den Metallbügel zu streifen, sagt er. Am Bügel, der von Gebüsch überwachsen ist, ist eine Delle zu erkennen, die vom Unfall stammen könnte.

Wenig später kommt ein weiterer Mann aus der Villa und hält vor dem Baum inne. Was genau passierte, weiß er nicht. "Ich habe es auch nur in der Zeitung gelesen", sagt er und geht zurück ins Palais. Auch ein Universitätsprofessor, der unweit der Unfallstelle wohnt, bleibt vor dem schwer beschädigten Baum stehen. Er kenne die Straße gut, erzählt er.

Anwohner: Die Autos fahren in der Straße zu schnell

"Die Autos, die ich hier sehe, fahren meist 50 oder 70 Stundenkilometer", sagt er. An die 30-km/h-Begrenzung halte sich kaum jemand. Auch die Ampel an der Bockenheimer Landstraße sei ein Faktor. "Wenn die gelb sehen, drücken die noch mal richtig auf die Tube, um zwei Minuten schneller auf der Couch oder beim Gin Tonic zu sein."

Mit "die" meint er auch SUV-Fahrer, die ihn besonders stören. Der Anwohner findet, in Seitenstraßen sollte privater Autoverkehr verboten werden. Der schreckliche Unfall wirft auch die Frage auf, wie sicher die Tempo-30-Zone in der Siesmayerstraße ist, wenn viele wirklich zu schnell fahren, wie der Professor es beobachtet haben will.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • bild.de: Todes-Baum wird zu Gedenkstätte für Frédéric
  • tagesschau.de: Siebenjähriges Kind stirbt nach Autounfall am Palmengarten
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